Massiver Beton für hochsensible, empfindliche Forschungsgeräte

Hochsensible Mikroskop-Technologie integriert in einem Labor- und Forschungsgebäude, welches ebenfalls für Lehr- und Schulungszwecke herangezogen werden sollte: Durch den Bau des EMBL Imaging Centre, das EMBL IC, an der Südwestflanke des Königstuhls in Heidelberg entstand ein Forschungszentrum für Elektronen- und Lichtmikroskopie. Darüber hinaus stellt es ebenfalls ein interaktives Erlebniszentrum für Besucher:innen dar.

Eher unüblich ist die Unterbringung der hoch- und ultrahochauflösenden Mikroskope in einem sehr offen gestaltenden Gebäude. Die hochsensiblen Geräte dürfen in keinem Fall Schwingungen ausgesetzt sein, wodurch das Bauvorhaben hinsichtlich der geplanten Nutzung höchsten baulichen Anforderungen genügen musste.

HÖCHSTE BAULICHE ANFORDERUNGEN

Um eine schwingungs- und erschütterungsfreie Ebene zu realisieren, steht das Herzstück des Projektes, die massive Krios-Halle, sowie weitere Mikroskop-Räume auf einer 1,10 m dicken Bodenplatte, die auf bis zu 4,00 m hohen Betonfundamenten aufgelagert ist.

WICHTIGE TRENNUNGEN

Jegliche Störungen der hochsensiblen Geräte durch angrenzende Nutzungen müssen komplett ausgeschlossen werden. Mittels durchdachter Fugenplanung ist die Krios-Halle oberhalb der massiven Fundamentplatte vollständig vom restlichen Gebäude entkoppelt worden. Die Dachkonstruktion des angrenzenden Gebäudeteiles überspannt somit den Mikroskopbereich komplett frei. Darüber hinaus wurden die Außenwände zur Anlieferstraße vom anstehenden Gelände entkoppelt, um auch hier Erschütterungen vom Gebäude zu verhindern.

HOHE TRANSPARENZ

Die gestalterischen Ansprüche entstanden mit dem Bestreben, ein Forschungszentrum zu errichten, welches die fließende „Verbindung zwischen Natur und Wissenschaft" darstellen sollte. Umgesetzt werden konnte dies durch den Einsatz einer transparenten Fassade, wodurch ein über 9 m hohes, offenes und lichtdurchflutetes Atrium entstand. Um das architektonische Lichtkonzept zu vervollständigen, wurde eine große Dachkuppel mittels Fertigteilbinder realisiert.

ZEITLOS

Die zeitlose, zurückhaltende Architektur konnte durch Innenwände in Sichtbeton-Qualität umgesetzt werden. Diese Qualitätsanforderung bedarf gesonderter Planung und einer genauen Abstimmung in der Ausführungsphase. Die Bau- und Betonierabschnitte und somit die entsprechende Fugenplanungen mussten frühzeitig durchdacht werden.